21.06.2017
Demenz ist eine der häufigsten Krankheiten im Alter: Der Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit und das quälende Verlöschen der Persönlichkeit trifft allein in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Menschen. Eine Krankheit mit der nicht nur die Betroffenen, sondern insbesondere auch die pflegenden Angehörigen leben müssen.
Der StadtSeniorenRat Laufenburg hat deshalb Mitbürgerinnen und Mitbürger, nicht nur Seniorinnen und Senioren, zum Informationsvortrag „Herausforderungen im Alltag bei Menschen mit Demenz“ am 21. Juni 2017 eingeladen. Trotz der extremen Sommertemperaturen kamen an diesem Mittwochnachmittag mehr als 30 Personen in den Vortragsraum der Hans-Thoma-Schule auf dem Rappenstein um von Frau Marion Ochs, Leiterin des ASB-Seniorenzentrums Rheinblick in Laufenburg, praktische Tipps und wertvolle Informationen über die Volkskrankheit Demenz zu erhalten. Den breit gefächerten Erwartungen der Teilnehmer wurde ihr Vortrag vollumfänglich gerecht. Jürgen Wagner, der Vorsitzende des StadtSeniorenRates, begrüßte die Teilnehmer zu Beginn ganz herzlich.
Wie erkenne ich denn überhaupt die Demenz? Im Anfangsstadium beginnt es oft mit kleinen Anzeichen, z.B. wenn man schon kurz nach einem Ereignis das Geschehene vergessen hat. Nach und nach können Gedächtnislücken auftreten, es kann zum Verlust der Orientierung kommen und viele Menschen werden antriebslos. Sie ziehen sich immer mehr zurück und nehmen im weniger am öffentlichen Leben teil. Wenn die Angehörigen diese Anzeichen erkennen können sie in diesem Stadium schon über Pflege und Unterstützung nachdenken und diese bestenfalls bereits vorbereitend organisieren.
Im mittleren Stadium sind die Ausfälle der geistigen und körperlichen Leistung bereits sehr viel umfangreicher. Vor allem sind oft grundlegende Verhaltensänderungen festzustellen, Boshaftigkeiten und Beschimpfungen, die es vorher nicht gab, können durchaus vorkommen. Viele Fragen werden in kürzester Zeit immer und immer wieder gestellt. Hier ist es wichtig stets die richtigen Antworten zu finden. Falsche Aussagen zu korrigieren führt in der Regel unweigerlich zu Streit. Körperliche Bewegung, z.B. ein Spaziergang, tut der dementen Person und dem betreuenden Angehörigen gut.
Wenn sich die Demenz im Endstadium befindet kann sich die betroffene Person nicht mehr selbst versorgen und bedarf daher einer stetigen Pflege. Die demente Person kann die körperlichen Funktionen nicht mehr kontrollieren und benötigt Hilfe für sämtliche Belange. Die Belastung der pflegenden Personen ist so hoch, dass diese oft selbst nicht mehr ohne Hilfe auskommen.
Wie verhalte ich mich als pflegender Angehöriger richtig, was soll ich tun und was am besten lassen – diese und viele andere individuelle Fragen beantwortete Frau Marion Ochs mit all ihrer jahrelangen praktischen Erfahrung. Sie hatte zu allen gestellten Fragen die richtige Antwort parat so dass die Anwesenden viele Anregungen und Tipps mitnehmen konnten.
Der Vorsitzende Jürgen Wagner dankte Frau Ochs für ihren ganz individuellen Vortrag, den sie ohne Hilfsmittel hielt, ganz herzlich. Nicht zuletzt aber galt auch sein herzlicher Dank Herrn Raimund Huber, dem Hausmeister der Hans-Thoma-Schule, der bei den sommerlichen Temperaturen zur Kühlung der Räumlichkeiten ein Klimagerät zur Verfügung stellte und außerdem für reichlich Mineralwasser sorgte.